Der Robert Denis-Plan: Die erweiterte vierte Region in Belgien
Der Vorschlag von Robert Denis, dem früheren Bürgermeister von Malmedy (übrigens der Beste den Malmedy je hatte), im Zuge der angestoßenen 7. Verfassungsreform in
Belgien, ist durchaus als konstruktiver Beitrag in den jetzt beginnenden Diskussionen zu würdigen. Denis sieht drei mögliche Varianten der Erweiterung: nämlich die um Weismes und Malmedy, die
Erweiterung um die Gemeinden im Nordosten der Provinz Lüttich nämlich Baelen, Welkenraedt, Bleyberg und Aubel (?), und die Erweiterung um „die direkt an das deutschsprachige Gebiet
angrenzenden überwiegend französischsprachigen Gemeinden im Norden der Provinz Luxemburg“. Die Meinung des früheren Bürgermeisters von Kelmis, Mathieu Grosch, auch Voeren hinzuzunehmen ist
auf jeden Fall legitim und auch diskussionswürdig, nur halte ich die Verwirklichung eines solchen Vorschlags für sehr unwahrscheinlich. Mathieu Grosch war aus meiner Erinnerung immer ein Fan der
Euregio über die Grenzen hinweg. Das Argument mit der niederländischen Sprache ist ebenso zu würdigen, allerdings brauchen wir, um es zu verwirklichen, nicht Voeren hinzu. Niederländisch sollte
auf jeden Fall einen wichtigen Platz im Bildungsplan aller hier beschriebenen Gemeinden haben.
In meinem Blog hierzu habe ich meine Vorstellungen in ähnlicher Weise dargelegt: https://www.waltherjanssen.eu/blogs/region-1/
Unabhängig von dem Namen und Begriff Ostbelgien und der Diskussion darüber, hat der Vorschlag von Robert Denis auf jeden Fall den Vorteil, dass er endlich
zusammenführen würde, was zusammen gehört und zwar aus den Gründen die er im Interview nennt, unter anderem das Zusammenleben in perfekter Harmonie trotz oder gerade wegen mehrerer
gesprochenen Sprachen und auch die Bereicherung durch die Begegnung zweier großen Kulturen.
Um eine solche Region Wirklichkeit werden zu lassen, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt werden: die betroffenen Gemeinden müssen das wollen, ebenso die Gemeinden der DG. Denis nennt selbst als Voraussetzung die stärkere Verwendung der deutschen Sprache in Verwaltung und Schule in den überwiegend französischsprachigen Gemeinden. Ich selbst meine aber auch eine grundsätzliche Änderung in Einstellung und Gesinnung der Politiker und der Bevölkerung dieser Gemeinden ist unbedingt notwendig, sowohl gegenüber der deutschen Sprache wie auch gegenüber der deutschen Kultur, man möchte sagen ja selbst zu Deutschland als Nachbarstaat und Nachbarregion. Den Vorschlag Malmedy als Hauptstadt zu wählen finde ich nicht gut. Zu tief wäre das Misstrauen der hiesigen Bevölkerung, die hart errungene Selbstachtung wieder zu verlieren, durch eine Französisch lastige Verwaltung. Alles muss auf gegenseitigem Respekt (auch der Gesetze), beruhen, auch auf gegenseitiger Achtung, und da hätten die hinzukommenden Gemeinden sicher erstmal eine Bringschuld.
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