Nun ist es also soweit, der Wähler hat gesprochen und der Kanzlerkandidat Olaf Scholz von der SPD hat tatsächlich den Sieg davongetragen mit etwas mehr als 25%. Dem Konkurrenten Armin Laschet blieb mit 24% nur der zweite Platz und die Grünen erzielten mit etwas weniger als 15% ein geringeres Ergebnis als noch vor Wochen erhofft. Woran es gelegen hat? Es war sicher nicht allein wegen Annalena Baerbock, denn wenn die Wählerschaft 100% ausmacht, und davon zwei Parteien schon 50% der Stimmen erhalten, dann kann es ganz einfach nicht sein dass noch ein Dritter mehr als 20% erzielt, bei einer so großen Auswahl anderer Parteien. Hinter den Grünen belegte nämlich die FDP den vierten Platz mit etwa 11% und die AfD kam Gott sei Dank auf 10%.
Das Ergebnis der AfD ist zwar noch immer viel zu hoch, es zeigt aber inzwischen deutlich, dass diese Partei in die rechtsradikale zu verorten ist. Mindestens die Hälfte ihrer Wähler sind Rechtsextremisten, wahrscheinlich auch mehr, wenn man bedenkt dass vor ihrer Gründung die Rechtsradikalen auch schon fast immer 5% der Wählerstimmen erhielten. Die Zahl der Wähler ist allerdings im Osten Deutschlands wesentlich höher und die AfD konnte auch viele Direktmandate ergattern. Das zeigt ebenso deutlich dass in Sachsen oder in Thüringen der Anteil der Wähler, und damit wohl der Bevölkerung, mit rechtsradikalem Gedankengut ein Viertel ausmacht.
Die FDP konnte ihr Ergebnis von 2017 verbessern. Dabei hat eine rolle gespielt dass diese Partei als populistische Weise mit dem Begriff Freiheit Schindluder getrieben hat und dies für ihre scharfe Kritik an der Regierung in der Corona-Bewältigung im Trüben gefischt hat. Es wurde belohnt, seltsamerweise bei den Erstwählern. Deshalb kann man sich auch hier fragen, was diesen Teil der Jungwähler dazu getrieben hat, diese Partei zu wählen.
Nun wird es allerdings so kommen, dass die SPD mit den Grünen und der FDP einen Koalition verhandeln wird. Natürlich hätte ich mir persönlich gewünscht, dass die beiden erstgenannten Parteien ohne die FDP hätten regieren könnten. Aber vielleicht ist es am Ende nicht schlecht, dass auch ein sogenannten liberal-bürgerlicher Teil mit im Boot sitzen wird, auch wenn eine solche Regierung kein Leichtes werden wird. Jedenfalls sehe ich die FDP aufgrund der Einstellung gegenüber der sozialen Gerechtigkeit als eine große Belastung für jede Regierung
Von der CDU wird man jetzt eine weile nichts mehr hören, sie muss sich erst einen neuen Vorsitzenden suchen. Frauen kommen nicht in Frage.
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