5. Wir erobern die Welt - von 2004 bis 2006
Nach dem guten Ergebnis der Janssen cosmeceutical care GmbH in 2003 sollte das nächste Jahr nicht minder erfolgreich sein. Neben einer Ausweitung der Umsätze durch die Erschliessung stets neuer Märkte und dem Ausbau derselben gab es auch hochkarätige neue Produkte. Es waren dies die Opus-Serien und da vor allen Dingen natürlich Opus Belle, die Luxuspflege für die Frau ab 40. Die Einführung vollzog sich zwar ca. ein Jahr später als geplant, wurde aber zu einem großen Erfolg. Erstmalig hatten wir bei den Opus-Serien auch mit den Werbeagenturen ein in sich schlüssiges Marketing-Konzept entworfen und umgesetzt, und dies sogar in mehreren Sprachen. Einziger Wermutstropfen war, dass einige Packmittel einerseits sehr teuer waren, aber andererseits auch einige Schwächen in der Funktionalität hatten. Es waren Airless-Spender, deren Pumpsystem gelegentlich ausfiel. Erst nach ein, zwei Jahren konnten wir die Reklamationsrate reduzieren.
Das Jahr war aber auch deshalb bedeutend, weil wir die angestrebte Zertifizierung unseres Unternehmens nach ISO DIN 9001:2000 im Juli des Jahres erfolgreich abschlossen. Wir hatten das Audit bestanden, nachdem wir über Monate mit der Beraterfirma QM-Consulting daran gearbeitet hatten. Die Zertifizierung für das Qualitätsmanagement mit den Wiederholungs- und Erneuerungsaudits sowie die Einhaltung der Normen sollte fortan für unser ganzes Team eine dauernde Herausforderung sein. So führten wir unter anderem tägliche Briefings anlässlich der Frühstückspause ein. QM-Schulungen und Mitarbeiterschulungen wurden regelmäßig durchgeführt und wir waren bemüht, die Qualitätsanforderungen nun auch in der täglichen Arbeit umzusetzen.
Personell war es so, dass Ulrich sich im nunmehr vierten Jahr seiner Tätigkeit wirklich gründlich in seine Aufgabe der Warenbeschaffung und des Einkaufs eingearbeitet hatte. Auch Reinhard erledigte die ihm übertragenen Aufgaben im Vertrieb zu großer Zufriedenheit, wie es so schön heißt. Die Auszubildende Bouchra Ouali war trotz ihrer etwas labilen Gesundheit eine gute Stütze, stets freundlich und etwas zerstreut. Marlies Dreuw in der Buchhaltung hatte mit wachsendem Geschäft doch stets mehr Arbeit, meisterte dies aber in ihrer Teilzeittätigkeit mit Bravour. Wir hatten auch einen externen Finanzbuchhalter, Lars Marowski. Im Finanz- und Rechnungswesen hatte unser Betreuer Lars Marowski es übernommen, die Monatsabschlüsse zeitgerecht zu erledigen und auch ansonsten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Unser Unternehmen stand wie eine Eins da und eine Analyse unserer Hausbank sollte dies auch in einer Basel II-Analyse bestätigen. Im Lager stöhnte das Team von Marcel und Sebastian ob der vielen Arbeit, die Aufgaben wurden aber immer gemeistert. Vor allem auch Jutta, die sich neben dem Seminarwesen hervorragend in das Produktmarketing und die Produktentwicklung eingearbeitet hatte, war mir in diesem Bereich eine wichtige und unersetzliche Kraft. Aber auch Elka musste neben dem Personalwesen und den Registrierungsanforderungen noch einige Länder bearbeiten, damit wir die Arbeit überhaupt erledigt bekamen. Deshalb hatte ich versucht, noch eine Mitarbeiterin auf Probe einzustellen. Dies ging aber nach einigen Monaten in die Hose. In einem zweiten Versuch habe ich dann Ute Momann auf Vermittlung des Arbeitsamtes eingestellt.
Elka und ich hatten im Dezember 2002 nach langen Überlegungen unsere belgische Firma aufgelöst und die Anteile an der Janssen cosmeceutical care GmbH nunmehr direkt selbst übernommen, jeweils zu 50 %. In unserer Eigenschaft als Gesellschafter hatten wir deshalb im Frühjahr 2004 beschlossen, erstmalig eine Tantieme für das Geschäftsjahr 2003 an die Mitarbeiter auszuschütten. Ob der stets angespannten Liquidität war es allerdings erst einige Monate später möglich, diese Tantieme auch auszuzahlen, sie stellte aber für die Mitarbeiter eine erneute Motivation dar.
Chronik des Jahres 2004
Im Laufe des Jahres 2004 zeichnete sich zunächst ein chronischer Liquiditätsmangel ab, das große Wachstum war einfach nicht zu verkraften und das Umlaufvermögen wie Warenbestand und Außenstände wuchsen ständig. Auf der einen Seite wollten wir lieferbereit sein, auf der anderen Seite mussten wir stets unsere Lieferanten pünktlich bezahlen. Während die Kunden die Lieferbereitschaft nicht immer sonderlich honorierten, war es so, dass vor allen Dingen die Lieferanten Dr. Sacher und Cosnaderm uns mit großzügigen Kreditlinien über die Runden halfen. Zum Jahresende 2003 war es aber doch so, dass stets alles im Lot war. Im Jahr 2004 hätte dies allerdings nicht mehr so sein können, deshalb nahmen wir die Verhandlungen mit der Aachener Bank auf, um eine Kreditlinie zu erhalten. Diese wurde dann auch gewährt, wobei der Firmenbetreuer Reimund Schmitz, der für uns schon Gesprächspartner bei den Darlehensverhandlungen für das Bauvorhaben gewesen war, als auch der Leiter des Kreditwesens sich alle als faire und unterstützende Berater erwiesen. Die Kreditlinie wurde zunächst auf 300.000 € festgelegt, sie sollte allerdings in den Folgejahren schrittweise auf über 1.000.000 € ansteigen.
Auch platzte das junge Unternehmen im Laufe des Jahres 2004 aus allen Nähten. In den Büroräumen hatte die Janssen Immobilien GbR einige Jahre Untermieter gehabt, zunächst die Firma Itaix (eine IT-Firma), dann den Unternehmensberater Scherberich. Schrittweise hatten wir aber damit begonnen, diese Büros zu übernehmen, die einen gingen in Insolvenz, der andere hatte ein eigenes Haus in Walheim erworben. Wir hatten uns auch nach neuem Lagerplatz umsehen müssen und fanden diesen im Eckhaus am Nerscheider Weg an der Monschauer Straße, in einem alten Gebäude, das einer gewissen Frau Lang gehörte. Hier fanden wir einige Monate Unterschlupf und mussten nun die Ware immer mit einem kleinen Transporter, den wir uns auch zugelegt hatten, herüberholen. Es lag Gott sei Dank nur 300 Meter entfernt. Trotzdem stellten wir nun den Plan auf, das nicht genutzte Grundstück Hirzenrott für den Neubau einer Halle zu nutzen. Bei dieser Mammutaufgabe half mir wieder Josef Müllejans. Josef hatte inzwischen drei Jahre in Berlin verbracht, wohin er von seinem Arbeitgeber entsandt worden war und war eigentlich ganz froh, wieder eine solche Aufgabe in der Heimat übernehmen zu können. Wir gingen also gemeinsam an die Planung und konnten bis zum Jahresende 2004 alle Angebote einholen. Die Genehmigungsphase wurde allerdings erst zu Beginn des Jahres 2005 eingeleitet.
Trotz all dieser aufregenden Ereignisse verlief der Geschäftsbetrieb besser als erwartet und auch das Jahr 2004 war wieder ein Jahr von geschäftlichen Turbulenzen und Entwicklungen, die ein weiteres erfolgreiches Ergebnis bringen sollten.
Im Februar 2004 waren Ulrich und ich in die USA gereist und hatten dort in Irvine ein Mitarbeiter- und Distributor Meeting durchgeführt, zu dem auch Ed Beck aus San Antonio erschien. Dies war insofern eine große Ehre für mich, weil er wohl noch nie etwas Derartiges getan hatte und mir auf diese Art und Weise seine Wertschätzung bekundete. War auch die Stimmung unter den Teilnehmern gut, so war die Entwicklung allerdings nach wie vor zäh, sie sollte es auch noch ein weiteres Jahr bleiben.
Ende des Monats Februar hatten wir auch anlässlich der Messe Beauty Asia in Singapur ein Distributor-Meeting mit den asiatischen Kunden. Hier lernte ich erstmalig unseren Importeur aus Vietnam persönlich kennen und nach nahezu 15 Jahren sollte ich auch den neuseeländischen Importeur Noel Turner wieder sehen. Das Meeting nahm auch einen guten, motivierenden Verlauf, in einigen asiatischen Märkten war die Entwicklung aber eher stagnierend, so zum Beispiel bei James in Hong Kong, bei Choi in Korea oder bei Jimmy in Taiwan. In den anderen Ländern war sie aber doch positiv, alles in allem hinkte die Entwicklung aber gegenüber Europa hinterher. Ich hatte trotzdem nach China eine Praktikantin geschickt, und zwar Nadine Conrad, die ich über die Schule Traute de Lorenzi in Köln zugespielt bekommen hatte. Sie reiste mit James drei Monate lang durch das Reich der Mitte auf Messen und zu Demonstrationen, zeichnete nach ihrer Rückkehr aber ein Ergebnisbild, dass ich im Grunde schon vermutet hatte. James war der große Durchbruch in China, trotz des Wachstums in diesem Markt, nicht gelungen.
In 2004 konnten wir jedoch insgesamt viele neue Länder hinzugewinnen. Das waren zunächst Estland, wo wir ein estnisch-russisches Pärchen fanden, Priit und Inna Tamvee. Unser italienischer Kontakt, die Firma Interbeauty in Bergamo, stieg nun endgültig in das Geschäft ein, nachdem man sich von Babor gelöst hatte. Aber auch in Zypern, sowie in der Republik Moldau, in Georgien und Armenien gab es erste zaghafte Ansätze, von denen einige sich zu erfolgreichen und ständigen Geschäftsbeziehungen entwickelten, insbesondere Moldawien. Im Mittleren Osten gewannen wir die Emirate Katar und Bahrain hinzu, die beide von Latifa Eid betreut wurden, einer modernen, aufgeschlossenen Araberin, deren Mann Abel Professor an verschiedenen Universitäten der Emirate war.
Auch waren die Messe- und Reiseaktivitäten intensiv wie immer. So beteiligten wir uns 2004 erstmals an der Messe in London, dies auch zur Unterstützung unseres Distributors Hunalp Beauty, der irgendwie nicht recht aus den Füßen kam. Im März war erstmals eine Beteiligung an der Messe Akzente in Frankfurt, es war dies aber ein Reinfall und die Veranstaltung konnte unsere Erwartungen nicht erfüllen. Auch nach wie vor ohne durchschlagenden Erfolg blieb die Messe in Tokio, wenn gleichwohl unser Partner Yozo Nitta sich bemühte, zumindest ein Minimum an Umsatz zu erzielen. Im April hatten wir zum ersten Mal, dank des Engagements unseres italienischen Distributors, einen grandiosen Auftritt auf der Cosmoprof in Bologna. Wir nutzten diese Gelegenheit zu einem sehr freundschaftlichen und effektiven Marketing-Meeting, an dem zwölf meist europäische Länder teilnahmen. Wir stellten hier zum ersten Mal die Verpackungen der Opus-Serien vor, die ja im Laufe des Jahres eingeführt wurden.
Sowohl im ersten als auch im zweiten Halbjahr hatten wir jeweils zwei wichtige Seminare in Aachen. Schon im Frühjahr war Mr. Choi mit einem neuen Partner zu Gast, in einem gemeinsamen Seminar mit amerikanischen Kunden. Im Mai hatten wir dann Latifa Eid aus Bahrain bei uns in Aachen, sie wurde wiederum gemeinsam mit amerikanischen Gästen untergebracht. Im Juli folgte dann ein Seminar mit Krestyna Batty, unserer neuen Distributorin für Australien. Sie hatte inzwischen, in Abstimmung mit uns, die Distribution von Mr. Evans übernommen, der uns schon in Singapur sein Leid geklagt hatte. Krestyna war mit ihrem Mann von Singapur nach Melbourne übergesiedelt, aus Singapur kannte sie auch unsere Produkte durch die dortige Distributorin Josephine Tan.
Ebenso intensiv wie bei den Seminaren ging es auch bei den Messen zu. Nach den Frühjahrsmessen in London, Düsseldorf, Bologna und Tokio nahmen wir im August zum zweiten Mal an der Messe in Rio de Janeiro teil, aber auch diesmal ohne besonderen Erfolg. Ich hatte Ulrich mit auf diese Reise genommen. Danach folgte noch Wiesbaden und für Reinhard die Messe in Hong Kong, die er gemeinsam mit Klara besuchte.
Auch hatte ich mich mit Ulrich noch auf den Weg nach Kanada gemacht, wir besuchten den Kunden Jean Brien und sein Team zum ersten Mal. Von dort ging es dann weiter nach Miami, neben der Messe stand auch hier in den USA wieder ein National Marketing Meeting mit allen Vertretern und Mitarbeitern auf dem Programm.
Es kam hier zum Eklat, denn ich musste meinen Operation Manager Renato Irribarren entlassen, da er nicht mehr das Vertrauen des Teams besaß. Auf der Personalseite gab es insofern Neues, als unser dritter Sohn Erik ebenfalls für das Unternehmen tätig wurde und zwar ab Juli 2004. Er hatte seine Ausbildung bei Vygon, einem Hersteller und Vertreiber von Medizintechnik in Aachen in der Lagerwirtschaft erfolgreich absolviert und kam ohne weitere Umwege zu uns. Erik sollte von Ulrich in die Warenbeschaffung eingewiesen werden, vor allen Dingen in die Produktionsplanung mit Jean Pierre Gehlen und mit der Firma Easypack von Herrn Muckel. Schon zum 1. April 2004 hatten wir im Lager Sebastian Adamski definitiv eingestellt.
Im Herbst veranstalteten wir dann auch ein Seminar für Efendi, den Distributor aus Indonesien, der sich in zwei Jahren sehr gut entwickelt hatte. Er nahm deshalb für sich in Anspruch, seine gesamte Familie mitzubringen, die paar zusätzlichen Gäste aus den USA gingen in diesen „Milieu“ fast unter. Kurzseminare gab es dann noch für die Vertretung aus der Slowakei, die zusammen mit Bohumila Christoph anreisten, und auch für die Kosmetikerinnen aus Bulgarien und Rumänien. Tradition war es hingegen schon, dass auch Russland wieder eine Kundengruppe zu uns nach Aachen schickte, stets Kunden auf sehr hohem Niveau und voller Tatendrang. Insofern war es auch für Jutta Janzen ein sehr arbeitsreiches und intensives Jahr, denn schließlich gab es ja auch noch im Bereich der Produktinnovation eine Menge zu tun. Es wurden nämlich neue Behandlungsfilme für die drei Opus-Serien gedreht und auch von uns verbreitet.
In Asien führte Klara Doert im Sommer Seminare durch, die sie nach Singapur, Malaysia und nach Vietnam führten. Ich selbst hatte dann noch das Vergnügen, ein Kundenseminar in der Mittleren Tatra in der Slowakei zu besuchen, welches, von Pro Beauty organisiert, schon in winterlicher Atmosphäre stattfand.
Wie schon eingangs erwähnt, standen die Marketingaktivitäten und Produktinnovationen ganz im Zeichen der neuen OPUS Serie. Zuerst wurde Opus Gratia, die Körperpflege eingeführt, anschließend die Herrenserie Opus Est und gegen Jahresende die Anti-Age Serie Opus Belle, die bald unser Flaggschiff werden sollte. Aber auch das kleine Make Up Sortiment Secret Looks! wurde ausgeweitet und zu den Pflegekapseln Skin Add-Ins kamen drei weitere hinzu. Alles in allem sehr umsatzstabile Produkte, die lange Jahre starke Umsatzträger in unserem Sortiment blieben.
In Aachen wollten wir uns allerdings bei guter Laune halten und wir machten dies wieder mit einem Bowlingabend zur Weihnachtszeit. Daran nahm auch Peter Rosenberg teil, ein Praktikant und gleichzeitig Neffe unserer finnischen Distributorin Eija Rosenberg. Peter war mehrere Monate bei uns tätig gewesen und hatte uns in vielen Bereichen der EDV und auch bei der Aktualisierung der Webseiten geholfen. Diese waren nämlich in 2003 und 2004 von Tina Nordhausen neu gestaltet worden, aber wir stellten schnell fest, dass eine permanente Überarbeitung notwendig war, um die Seiten einigermaßen aktuell zu halten. Zum Herbst hin brachten einige Besuche exotische Highlights in unseren Alltag: zum einen der Besuch von Ana Morena aus Brasilien, einer Fernsehmoderatorin, die wir bei uns empfangen hatten, weil sie interessiert war, einige Produkte über das Fernsehen zu vermarkten; zum anderen Naser Al Harbi aus Saudi-Arabien, der uns noch häufiger besuchen würde.
Als Ergebnis war die Umsatzentwicklung in 2004 sehr günstig, es wurde ein Umsatz erzielt von 4,420 Mio. €, was erneut eine Steigerung von 44 % war. Auch der Ertrag vor Steuern lag mit 382.500 € bei 8,6 %.
Chronik des Jahres 2005
Mit viel Freude und Schwung gingen wir also in das neue Jahr 2005. Vor allen Dingen zu Beginn stand es ganz im Zeichen unseres geplanten Neubaus. Der Bauantrag wurde hierzu im April eingereicht und wir konnten im Juni mit den Erdarbeiten beginnen. Zuvor hatte ich allerdings noch ein Problem aus der Welt schaffen müssen, nämlich die „Servitude“ der Elisabeth Zepp. Die frühere Besitzerin des Grundstücks musste noch der Abschaffung einer Belastung zustimmen.
Die Verhandlungen hatte ich schon Ende des vergangenen Jahres begonnen, und unser Landwirt vom Dienst, Herbert Koch, hatte schon mit dem Abholzen der ersten Bäume begonnen, bevor die notarielle Vereinbarung unterschrieben wurde. Dank der Hilfe auch von Alexander Zepp, dem Sohn der Frau Zepp, gelang es aber doch, die Unterschrift der alten Dame, sie war inzwischen 93 Jahre alt, zu erreichen. Mit den Erdarbeiten hatten wir dieses Mal die Firma Cleven beauftragt, die gleichfalls auch die Fundamente für den Stahlbetonbau errichten sollte. Dieser sollte erneut von der Firma Geerkens geplant und errichtet werden, der zuständige Betreuer war wieder Herr Dassen, er besorgte auch den Architekt. Mit diesen Arbeiten wurde Anfang Juni begonnen. Sie wurden bis Ende des Monats durchgeführt.
Nebenbei musste das Geschäft allerdings weiterlaufen. Ein erster wichtiger Schritt war die Entscheidung, den französischen Markt in diesem Jahr, ähnlich wie vor sechs Jahren in Deutschland, mit einem Generalvertreter anzugehen. Hierfür hatten wir Pascal Jourdan gefunden, ein ehemaliger Regionalleiter von Mary Cohr Frankreich, der nun als selbstständiger Agent Commercial Kunde für Kunde für Janssen cosmeceutical begeistern wollte. Er hatte uns im Dezember zu abschließenden Gesprächen besucht und erhielt im Januar noch eine Schulung, bevor er sich in das Abenteuer stürzte.
Auch hatte ich mich entschieden, das Inspira Sortiment um eine klinische Serie für Ärzte zu ergänzen. Dieses Sortiment war einerseits die Marke Kaanya, die von einem Arztehepaar mit Verbindung zu einem Sponsor in Berlin, Dr. Reich („der Name ist Programm“), entwickelt worden war. Ich reiste nach Berlin um die potentiellen Partner besser kennen zu lernen. Zum anderen ließ ich aber auch Dr. Sacher ein eigenes kleines Sortiment entwickeln auf der Basis von Fruchtsäuren, die sogenannten „chemical peels“. Derartige Produkte waren vor allen Dingen in den USA in den Medical Spas sehr gefragt und die Vertreter drängten uns, diese zu vermarkten.
Mit Messen und Seminaren ging es auch im Frühjahr schon recht munter weiter. Mit den beiden Söhnen Ulrich und Reinhard besuchte ich die Messe in London, ich selbst wurde von Emil Christoph zu einem Kundenseminar nach Znojmo eingeladen, welches in sehr freundschaftlicher Atmosphäre stattfand. Ich glaube, es war das erste in einer Reihe von regelmäßigen Veranstaltungen, mit denen Emil seine Kunden alle zwei Jahre motivierte. In Paris nahmen wir zum ersten Mal am Congrès des Nouvelles Esthétiques teil. Das Meeting auf der Cosmoprof in Bologna war allerdings diesmal etwas kleiner ausgefallen als im Vorjahr. Uli besuchte, begleitet von seiner Freundin Antje, die Messe in Las Vegas und auch unseren Kunden in Mexiko, und Reinhard reiste gemeinsam mit mir zur Beautyworld Messe nach Tokio. Erstmalig kam eine tschechische Gruppe zu einem Fortbildungsseminar nach Aachen, Emil hatte die zehn besten Kunden hierfür vorgesehen.
Neben der üblichen Messeteilnahme in Düsseldorf durch Herrn Korte mit seiner JAK Kosmetik kamen im Frühjahr noch mehrere Gruppen zu Schulungen nach Aachen, so aus Schweden und aus Rumänien. Anlässlich der Intercharm in Moskau im April hatte ich auch Nikolai Bulgakow noch einmal getroffen.
Ein Highlight war die erneute Teilnahme an einer Messe in Istanbul, und zwar der Beauty Eurasia, auf der wir auch unseren zukünftigen Vertreter, Gürsel Camkerten, kennenlernten. Dessen Firma Elsim Kozmetik hatte gerade zwei Monate zuvor zu uns Kontakt aufgenommen ha. Zu dieser Messe waren auch Elka und Erik mitgereist, denn wir wollten anschließend eine Woche Urlaub an der türkischen Riviera in Ölu Deniz machen. Nach erfolgreicher Messe wurde es auch ein gelungener Urlaub und für uns alle drei ein sehr schönes Erlebnis.
In Aachen fand noch im Sommer ein weiteres Seminar mit Beteiligung aus der Ukraine, aus Kanada und aus Saudi Arabien statt und während nach etwas Ruhe in den Sommermonaten die Messe „Cosmeeting“ in Paris anstand, reiste ich mit Jutta zu einer Kosmetikerinnen-Messe nach Istanbul. Paris war nicht der große Renner, aber Istanbul eine notwendige Unterstützung für die neu Vertretung, die mit seinem Partner, der Firma Opus Kozmetik, noch eine Art Zweigstelle in Istanbul errichtet hatte.
Einweihung neues Lager
Höhepunkt des Sommers war aber die Einweihung unseres neuen Lagers am 16. August, in Rekordzeit war es gelungen, die Halle zu errichten, den Industriefußboden zu gießen, dank Josefs Unterstützung die Regale zu beschaffen und mit Hilfe des Bankkredits auch die Finanzierung zu sichern. Bereits Anfang September war das Lager jedenfalls aus den alten Hallen des Getränkehandels Reinckens, wo wir nach einem Rausschmiss bei Frau Lang am Nerscheider Weg Unterschlupf gefunden hatten, umgezogen in die moderne Infrastruktur am Hirzenrott.
Personell hatten wir uns in der Firma mit einer Hauswirtschafterin verstärkt, die schon lange unsere Bekannte war, Roswitha Grassmann, die Frau meines Freundes Bernd Grassmann. Sie war als Raumpflegerin und Bewirtungshilfe bald voll ausgelastet und konnte Elka eine Menge Botengänge und Arbeit abnehmen. Im September kamen dann noch zwei weitere Kräfte hinzu, Peter Gaus als Lagerhilfe, Hausmeister und Chauffeur und Daniela Schmetz-Heckler als Marketing-Assistentin für Produktmanagement und Verkaufsförderung. Beide arbeiteten sich sehr schnell in ihre Funktionen ein, Frau Schmetz war als erfahrene Kraft eine große Hilfe und konnte auch eine Entlastung für Jutta bringen oder zumindest dieser ermöglichen, sich auf die Produktentwicklung und das Schulungswesen zu konzentrieren.
Nach langen Jahren war es mir auch gelungen, den Geschäftspartner Stephan Devloo aus Belgien, der bisher nur Bulkware bei uns kaufte, zu überreden, Janssen cosmeceutical in Belgien zu vertreiben. Er sagte diesmal schließlich zu, und Elka und ich besuchten nach mehreren Jahren nochmals die Kosmetikmesse in Brüssel, wo auch die Firma Beauty D ausstellte. Vorher waren seine Mitarbeiterinnen im Schnellkurs geschult worden und konnten somit den ersten Grundstein für eine, so hofften wir, erfolgreiche Entwicklung in diesem Land legen. Im Herbst gab es noch die traditionellen Messen in Wiesbaden (wo wir Tatjana und Lena aus Moskau trafen) und Moskau sowie das ebenfalls traditionelle Seminar mit Gästen aus Russland in Aachen. Im September reiste ich auch zu unseren neuen Partnern nach Bergamo und San Marino. Interbeauty hatte gerade mit dem Vertrieb begonnen, sie hatten eine vorbildlich eingerichtete Firma in Bergamo. Renato Fabbri war eigentlich Untervertreter, aber wegen dem besonderen Zollstatus belieferten wir ihn direkt.
Zuvor hatte ich allerdings einen schwierigen Wechsel im Vertrieb von Janssen cosmeceutical in China vollzogen. Mit James war ich nun schon eine Weile nicht mehr einverstanden, obschon er de facto mein erster Kunde war. In China machte sein Geschäft keine Fortschritte, und außerdem hatte er stets etwas zu nörgeln, was auch dazu führte, dass es seit Jahren eigentlich nur noch Rückschritte gab. Auf der Messe in Las Vegas hatten Ulrich und ich zwei dynamische Chinesen kennen gelernt, die offensichtlich bereit waren, einen neuen Anfang zu machen. Wir hatten denn auch versprochen, ihnen den Vertrieb in China zu übertragen und ich musste mich in den folgenden Wochen mit James einigen. Dies gelang auch, er gab China unter teuren Bedingungen auf indem ich ihm Schulden erließ. Ich wollte in Güte mit ihm auseinander kommen und er wollte nur in Hong Kong weiterarbeiten, wo er seit drei Monaten in der Drogeriekette Meka vertreten war. James und ich wir blieben bis heute gute Freunde und versäumten es nicht uns hin und wieder zu treffen und auszutauschen. Insofern konnte ich dem neuen Partner Ken He von der Firma Richfield eine Zusage machen und sie stellten auf der Messe in Guang Zhou im November recht groß aus. Ich sah mich veranlasst, meine australische Distributorin Krestyna Batty dorthin zu schicken, eine Aufgabe, die sie auch mit Bravour meisterte. Sie lebte zeitweise in Hong Kong, weil ihr Mann John von dort aus in Asien arbeitete. In Melbourne hatte sie wohl gutes Personal, um dort den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Höhepunkt des Jahres 2005 waren allerdings unsere Marketing-Meetings in Visegrad (Ungarn) und Macau (China). Wochenlang hatte ich gemeinsam mit Joszef Fekete aus Budapest die Veranstaltung vorbereitet und auch eine gelungene Veranstaltung daraus gemacht. Wir tagten während drei Tagen in der alten Hauptstadt Ungarns, an der Donau gelegen, wobei die Gäste während anderthalb Tagen den Darbietungen lauschten um an den weiteren anderthalb Tagen ein kulturelles Programm mit der Besichtigung von Weinkellern und Restaurants sowie auch mit Freizeit in der Therme, wo wir tagten, und mit einer Stadtbesichtigung in Budapest zu erleben. Inhaltlich stellten wir bei dieser Gelegenheit unseren Kunden, es waren insgesamt 23 Länder vertreten, unsere Strategie AGENDA 2010 für die kommenden Jahre vor, die Vorstellungen wurden konstruktiv begleitet und kommentiert, sodass wir mit einem motivierten Kundenstamm an die weitere Arbeit gingen.
Mit unseren asiatischen Kunden, es kamen deren elf, hatte ich ein ähnliches Meeting anlässlich der Cosmoprof in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Macau organisiert und hierzu Reinhard und Klara mitgenommen. Auch die Veranstaltung im Mandarin Oriental war ein Erfolg, ich lernte unter anderem auch unsere Kundin aus der Mongolei kennen, die Reinhard seit der letzten Cosmoprof Messe an Land gezogen hatte. Der Inhalt der Darbietungen war ähnlich wie in Ungarn, es war dies die dritte Marketing-Veranstaltung, die wir in den jeweiligen Erdteilen feierten.
Auf der Rückreise von Hong Kong reisten Reinhard und ich dann mit einem Aeroflot Flug noch über Moskau nach Hause. In Moskau besuchten wir die Messe Intercharm und dinierten mit der russischen Mannschaft in einem georgischen Restaurant nicht weit vom Kreml.
Neben den bereits erwähnten Ländern wie Frankreich, die Türkei oder die Mongolei hatten wir auch neue Geschäftsverbindungen zu Vertretern in Portugal (Bioteam), Litauen (Beauty Baltikum von Rihard Akmentins) und Azerbeidschan (Gufar) geknüpft. Dr. Babak aus dem Iran besuchte uns noch im Dezember mit seinem Dolmetscher Ali, der bei Siemens arbeitete.
Danach ging das Jahr 2005 schnell zur Neige. Es war erneut ein erfolgreiches Jahr, in welchem wir den Umsatz auf 5,035.500 € steigern konnten, eine Steigerung von 12 %. Der Ertrag lag bei 420.600 €, erneut eine Rate von 8,4 %. Bei genauerer Analyse stellten wir fest, dass die meisten Partner ihre Umsätze steigern konnten und nur wenige rückläufig waren, zum Teil aus unterschiedlichen Gründen. Alles in allem ging der Trend aber aufwärts. Hierzu hatte in gewissem Maße auch unsere Wellness-Serie „Secrets of Paradise“ beigetragen, mit einer Vielzahl von Artikeln und einem schönen Behandlungskonzept gelang es deshalb schon im ersten Jahr, hohe Umsätze zu erzielen und einen gebührenden Platz in unserem Produktsortiment zu erobern. Jutta hatte mit Tina Nordhausen und unserem Video-Model Ellen wunderbare Anwendungsvideos gedreht und Emil drehte mit unserem Wellness-Model Hanka Kynychova eine Fotosession in Prag, die uns eine Fülle von Fotos und Werbematerial bot. Insofern feierten wir auch in diesem Jahr eine harmonische und üppige Weihnachtsfeier, in der festen Überzeugung, auch wieder Großes geleistet zu haben.
Chronik des Jahres 2006
Das Jahr 2006 begann, geleitet von dem Erfolg des vergangenen Jahres, mit einer Messe-Premiere und zwar der Teilnahme an der European Spa Conference in Monte Carlo im Januar. Trotz aller Ankündigungen der Veranstalter war der Zulauf aber noch ziemlich dürftig. Jutta und ich waren dorthin gereist, trafen auch hier, wie auf so vielen Messen, unsere russischen Partner Lena und Tatjana, aber ansonsten war es nicht mehr als eine Erfahrung.
Für den Rest des Jahres hatte ich mir allerdings vorgenommen, mit Kurzreisen einmal all jene Geschäftspartner zu besuchen, die ich bisher noch nicht vor Ort kannte.
So reiste ich im Januar zu unseren griechischen Freunden nach Athen und traf erneut Marios Danas, einen lustigen Gesellen, der uns schon auf der Veranstaltung in Ungarn vergangenen Herbst positiv aufgefallen war. Im Februar ging es nach Kiew (bei minus 20 Grad), dann Anfang März nach Moldawien, und zwar nach Tiraspol und Chisinau zu Ghennadii und Marina, die schon seit fast drei Jahren durch regelmäßige Bestellungen auf sich aufmerksam machten. Im April reiste ich nach Porto in Portugal und im Mai nach Bukarest in Rumänien. Nur zwischendurch hatte ich mir einen längeren Aufenthalt gegönnt, diesmal allerdings mit Elka und unseren tschechischen Freunden Bohumila und Emil, die uns begleiteten. Es war dies die Messe in Bahrain im Mittleren Osten. Nach den positiven Erfahrungen in Dubai war Elka durchaus angetan von einer solchen Reise, obwohl Manama noch nicht Dubai war. Der Besuch bei Latifa und ihrem Mann Dr. Abel sowie zu ihrem Geschäftspartner für Bahrain und Katar, nämlich Bechara, einem Libanesen der in Bahrain lebte, war doch ein schönes Erlebnis. Die Messe war auch noch halbwegs erfolgreich, und Elka und ich nutzten die Zeit für einen Abstecher nach Katar, wo Latifa auch ein Areal für einen Wellness-Club gemietet hatte.
Es hatte auch in diesen Wochen verschiedene andere Messen gegeben: JM Conde stellte auf der Cosmobellezza in Barcelona aus und Dr. Babak auf einer Veranstaltung für Ärzte in Teheran. Unsere Partner waren wie immer in Prag, London, Zürich und Trencin engagiert. Die neue Vertretung für China war auf der Messe in Guang Zhou präsent.
Zwischendurch hatten sich die Ulrich und Reinhard auf den Messen in London und zweimal in Paris sowie natürlich wieder in Düsseldorf getummelt. Reinhard reiste darüber hinaus alleine nach Tokyo, ich selbst mit Ulrich noch einmal nach Las Vegas, wobei wir die Flug zur Messe zu einem Zwischenstopp in Atlanta nutzten, um unsere Firma zu besuchen, die wir an der neuen Adresse noch nicht kannten. Zum „Aesthetic Congress“ in Las Vegas luden wir erneut alle Vertreter zu einem National Marketing Meeting ein, auch eine Gelegenheit Liz Coglianese aus Chicago wiederzusehen. Sie war trotz aller Unzulänglichkeiten doch unsere Spitzenverkäuferin in den USA.
Bei den Seminarveranstaltungen herrschte auch große Aktivität, im April hatten wir Polen zu Gast, im Juni eine gemischte Gruppe von Kosmetikerinnen aus der Ukraine und den USA, im Juli Indien und im Herbst wieder Russland. Das Seminar mit polnischen Kosmetikerinnen leitete Karina Zawierucha und sie flog auch für uns nach Porto. Aber wir mussten nun eine neue Schulungsleiterin einstellen, Renate Beimel. Jutta Janzen konnte die Seminare nebenbei nicht mehr durchführen.
Vor allen Dingen die Gäste aus Indien, angeführt von Ram Matai, der in Hannover lebte, stellten auch kulturell und kulinarisch eine Herausforderung für uns dar. Jedenfalls gelang es uns, die Gäste zufriedenzustellen, wir ließen sie ganz einfach im indischen Restaurant die Speisen selbst aussuchen. Da aber auch Mitarbeiter des Taj Mahal Hotel & Resort dabei waren, wurde das Seminar doch zu einem wichtigen Kommunikationsereignis.
Kurz zuvor hatten wir allerdings im Juni noch ein Seminar mit Kosmetikerinnen aus den USA und aus der Ukraine. Die Ukraine kam ähnlich wie Russland, fast jedes Jahr nach Aachen. Die USA waren immer organisatorisch eine Herausforderung das wenig problemlos klappte. Im Juli kamen Krestyna und John Batty zu einem seltenen Besuch aus Sydney nach Aachen und ich selbst besuchte Oleg und Tatjana in Ihrem neuen Privathaus in der Nähe von Moskau.
Zufrieden waren wir im Vertrieb, der um Snezana Radovic verstärkt wurde, noch darüber, dass auch die Vertretung in Johannesburg erstmals an einer Messe teilnahm. Ulrich und ich wir reisten schließlich zum letzten Mal nach Rio de Janeiro zum „Congresso“, aber trotz all unserer Mühe gab es keinen nennenswerten Erfolg. Die Einfuhr von Kosmetika war ganz einfach zu schwierig.
Gemeinsam mit Klara Doert, die wie immer aus den USA anreiste, wollte ich eine starke Präsenz zeigen auf der Herbstmesse in Guang Zhou im September, wo Ken He mit seiner Firma Richfield aus Shenzhen groß auftrat. Er hatte ja letztes Jahr die Distribution übernommen.
Denn ich hatte mir für 2006 auf die Fahnen geschrieben, noch einige Lücken im Vertriebsnetz in Europa zu schließen. Hierzu zählten Österreich und Irland sowie Norwegen und Slowenien. Während ich in Österreich und Irland Anzeigen schaltete, hatte ich in Norwegen das Glück, dass sich gleich zwei Interessenten meldeten und zwar aufgrund der Messen in Monte Carlo und Düsseldorf. Wir konnten uns deshalb den Partner aussuchen und entschieden uns für Esthetica. Im Falle Österreichs brachte die Anzeige auch einen Interessenten zu Tage, die Handelsfirma Alfred Sima, dessen Engagement auch noch in 2006 beginnen sollte. Bei Irland entstanden Kontakte, deren Realisierung sich allerdings als schwieriger erwiesen. Deshalb schickte ich Ulrich und Reinhard zur Messe nach Dublin und in Oslo hatte ich, nach einer Entscheidung über die Distributionspartner, Karina Zawierucha zur Unterstützung auf die Messe entsendet. Somit war der ganze Feldversuch von Erfolg gekrönt, nur Slowenien blieb neben Dänemark auf der Liste der unerledigten EU-Mitglieder.
Im Oktober stattete ich auch unseren langjährigen Vertretern von Elite 2000 Kft in Budapest einen Besuch ab. Sie waren stets mit den Zahlungen im Hintertreffen, was uns doch einige Probleme bereitete. Die Messe in Athen bestritt Pharmaplace allerdings ohne einen Besuch von unserer Seite, es war deren letzter Auftritt.
Erwähnen muss ich noch, dass als neuer Kunde auch Israel hinzukam, in der Person von Alida Geller, der Ex-Frau des ukrainischen Importeurs Rudolf Geller. Sie war inzwischen nach Tel Aviv übergesiedelt. Aber auch im Sultanat Oman hatten wir einen Kontakt gewinnen können zum Al Nahda-Resort, welches dank einer amerikanischen Spa-Managerin auf unsere Produkte gestoßen war. Wir lieferten die Produkte mit einigem Aufwand direkt dorthin. Das Al Nahda Spa & Resort lag in Barka nahe Muscat. Bleibt noch Brasilien zu erwähnen, wo wir noch immer Schwierigkeiten bei der Einfuhr hatten und deshalb noch keine Umsätze tätigten, trotz dreimaligen Besuchs.
Nebenbei hatten sich bei uns auch Interessenten aus Azerbeidschan und aus Turkmenistan gemeldet, nach jeweils kurzen Verhandlungen kamen wir zu Vereinbarungen und schrittweise zu ganz ansprechende Geschäfte. In Turkmenistan entwickelten sich diese im Laufe der Jahre stetig, in Azerbeidschan dümpelten sie so vor sich hin. Ebenso erratisch entwickelte sich die Türkei, die übrigen Länder im Großen und Ganzen aber positiv. Im Produktinnovationsbereich war es eher ein ruhiges Jahr. Nur der Rasierschaum in der Herrenserie OPUS EST sowie der Reinigungsschaum und die Schaummaske in der OPUS BELLE Serie kamen als wichtige Artikel hinzu.
Dafür hatten wir uns aber mit dem neuen Design der Secrets-Produkte beschäftigt und hier spielte Daniela Schmetz-Heckler eine wichtige Rolle, denn sie sollte alle Packmittel im Laufe des Jahres bzw. seit ihrer Einstellung im Dezember auf das neue Design umstellen. Die Aufgabe hat sie mit Zähigkeit und Bravour gemeistert, während Jutta im gleichen Maße die Entwicklungsarbeit vorantrieb und auch noch die Werbematerialien aktualisierte, in diesem Jahr vor allen Dingen die Wellness-Verkaufsförderung und die Broschüren.
Im Herbst nahmen wir noch an verschiedenen Messen teil. Während Ulrich und ich zunächst nach Brasilien reisten, begab ich mit noch einmal nach Guang Zhou, um auch die Frage des Vertriebs für Hong Kong zu klären, Es war eine nützliche Veranstaltung, denn der neue Distributor sah sich doch mit vielen Problemen konfrontiert, auch mit der Tatsache der Produktregistrierung. Reinhard sollte mit Klara noch zur Cosmoprof nach Hong Kong reisen und alleine zur Intercharm nach Moskau.
Der November war auch ein sehr aktiver Monat. Zunächst organisierte Rihards seine erste Messe Beauty Baltikum in Riga und er hatte auch Jutta Janzen zu einem Seminar nach Jurmala eingeladen. Neben der Messe in Hong Kong eröffneten unsere vietnamesischen Partner eine „Medical Center“ in Hanoi, von wo aus sie in den kommenden Jahren auch arbeiteten.
Abschluss des Jahres bildete die Beteiligung an der Messe in Astana in Khazakstan. Rihards aus Riga hatte sich für die Distribution in diesem Land beworben, da er Kontakte dorthin unterhielt. Unsere russischen Partner hatten auf meine entsprechende Anfrage nicht geantwortet, so dass Rihards eine Firma gründete, Beauty of Asia, um mit seinem russischsprachigen Freund Atjom und Büro-Personal dort präsent zu sein. Wie aus heiterem Himmel meldete sich im Dezember auch noch ein möglicher Vertriebspartner aus Kirgistan, die Firma Global Touch, die sich offensichtlich mit dem professionellen Kosmetikgeschäft gut auskannte. Auch hier war es nach kurzen Verhandlungen gelungen, die Exklusiv-Vertretung zu vereinbaren und noch im Dezember sandte man uns auch die erste Bestellung.
Noch im Dezember hatte Klara Doert eine weitere Reise in den Mittleren Osten zu unseren Distributoren gebucht. Sie flog dabei in die Emirate nach Dubai, nach Bahrain zu Latifa Eid, nach Jordanien zu Luba und in den Libanon zu Dr. Abyad. Wir wollten nochmal versuchen die Umsätze überall anzukurbeln.
Mit der ganzen Belegschaft begaben wir uns auch zum Jahresabschluss ins „Karambolage“ zu einem Bowlingabend. Neben dem Effekt des Team-Building hatten auch alle viel Spaß und man wollte dies auf jeden Fall wiederholen.
Ende 2006 konnten wir statistisch feststellen, dass wir Bestellungen aus 71 Ländern weltweit erhalten hatten. Zählt man noch einige „schlafende“ Verbindungen hinzu, so konnten wir mit Fug und Recht behaupten, in über 70 Ländern vertreten zu sein. In 2006 erzielten wir bei Janssen Cosmetics einen Umsatz von 5.835.000 €, was eine Steigerung von 10 % war. Auch bei Inspira Cosmetics gelang es, zum zweiten Mal die Millionengrenze zu überschreiten, mit einem Umsatz von 1.080.000€.
Somit konnte auch das Jahr 2006 mit einer positiven Umsatzentwicklung und einem guten Betriebsergebnis erfolgreich abgeschlossen werden. Wir feierten dies mit einem Bowlingabend und auf der nunmehr schon traditionellen Weihnachtsfeier. Das Personal wurde um einen neuen Auszubildenden und um zwei Hilfskräfte verstärkt. Als Auszubildender im Groß- und Außenhandel kam Dennis Zurek zu uns, als Hilfskräfte stellten wir die beiden chinesischen Schwestern Zhi Hong Li und Zhi Ping Li ein, die an der RWTH studierten. Sie stammten aus Quing Dao (Tsing Tao), der ehemaligen Kronkolonie des deutschen Kaiser Wilhelm II. Wir hatten die beiden zeitweise als studentische Arbeitskraft beschäftigt, nach und nach hatten wir dann die Stunden erhöht. Nachdem die beiden in Deutschland geheiratet hatten, konnten wir sie in ein festes Arbeitsverhältnis übernehmen. Sie sind auch heute noch bei Janssen Cosmetics beschäftigt.
Die Ziele, die wir uns gesetzt hatten, wurden erfüllt; Elka und ich und das ganze Team konnten dem Jubiläumsjahr unseres zehnjährigen Bestehens mit Zuversicht entgegensehen.