Anteilsübertragung ???
Zu Hause hatte ich mir doch vorgenommen, mich etwas besser auf meinen Ruhestand vorzubereiten, der ja mit 65 Jahren im Oktober 2012 beginnen sollte, plus zwei Monate laut neuem Rentengesetz. Bei meinem 60. Geburtstag hatte ich ja noch getönt, dass ich jetzt in der Firma leiser treten wollte, aber das war auch aufgrund der Krise nicht so ganz einfach gewesen.
Das Jahr 2010 begann für Elka und mich mit einen Kurzurlaub in einem Ort, der Ruhe, Entspannung und Energie für die Zukunft bereithält. Das Ziel hieß in diesem Jahr Bad Ischl, bekannt vor allen Dingen als Kurort von Kaiserin Sissi. Diesmal reisten wir mit Marlies Dreuw, unserer langjährigen Mitarbeiterin und ihrem Mann Herbert, aber auch Anneliese und Josef sowie Bohumila und Emil waren dabei. Emil hatte das Reiseziel ausgesucht und wir wurden alle nicht enttäuscht.
Kurz danach, nämlich am 20. Februar, feierte Josef Müllejans in Mulartshütte seinen 60. Geburtstag. Er hatte auch viele Freunde eingeladen und es war wohl vorgesehen, dass er so langsam in Rente gehen wollte. Die Feier war toll, dass mit der Rente klappte noch nicht, denn es stellte sich heraus, dass er doch noch zwei Jahre weiter machen musste, allerdings wegen der Regelung zur Teilzeitrente mit jeweils zwei Unterbrechungen.
In diesem Jahr waren auch Elka und ich wieder für die Feiern zu Ostern und zu Weihnachten an der Reihe. Deshalb waren wir zum Osterfest in Hauset. Nur einige Tage später, nämlich am 10. April 2010, wurde Emilian getauft, Ulrichs und Antjes zweiter Sohn und unser zweites Enkelkind. Diesmal reisten wir nicht in die Lausitz oder den Spreewald, es war eine würdige Feier in der Sankt Gregorius Kirche in Aachen Steinebrück. Nur hier waren offensichtlich Termine frei, denn auch in der Kirche ist wohl nicht mehr alles wie früher organisiert. Hergenrath oder Hauset haben zwar jeweils einen Pfarrer, der aber für mehrere Pfarreien zuständig ist.
Aufgrund einer Einladung, die uns schon lange vorher zugegangen war, reisten Elka und ich am 20. Mai nach Kiel, wo mein ehemaliger Kommilitone an der Universität Lüttich, Detlev Ohrenschall, seinen 60. Geburtstag feierte. Wir freuten uns darüber, und es war auch mal eine etwas andere Feier. Detlev hatte auf ein Schiff eingeladen, die „Stadt Kiel“, mit der wir abends bei schönem Wetter über die Kieler Bucht hin und her tuckerten, während an Bord kulinarisches und unterhaltendes geboten wurde. So hatte ich nach mehreren Jahren der Funkstille noch einmal diese alte Verbindung aufleben lassen können.
Heidi Koch, unsere Bekannte aus Aachen Sief, hatte auch nur wenige Tage später einen runden Geburtstag gefeiert, den ihres Mannes Herbert holten wir im August nach. Zwischen seinen Einsätzen im Heu und Stroh findet er doch immer Zeit, auch mal ein paar Stunden an sich selbst zu denken.
Im Juni weilten Elka und ich zu einen Kurzurlaub an der Nordseeküste, diesmal in Dornumersiel. Es war die Zeit der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Das Wetter spielte zwar einigermaßen mit, aber es war auch nicht ein so ganz lupenreiner Sommer. Alles in allem war aber der Urlaub eine entspannende Sache, die uns wieder Kraft und Energie für die Zukunft gab. Ende Juni hatte darüber hinaus Siegfried seinen 69. Geburtstag gefeiert.
Am 30. Juni wurde Melvin Krüttgen geboren, Eriks Sohn aus seiner Beziehung mit Marion. Die beiden hatten doch nicht zusammengefunden, aber Erik kam seinen Pflichten gegenüber Marion und seinem Söhnchen bis auf dem heutigen Tag nach und die Kontakte bleiben bestehen.
Am 26. Juli setzten Elka und ich unsere Einladung an Detlev und seine Frau Gitta aus Kiel in die Tat um, wir sind noch einmal gemeinsam an die alte Stätte unseres studentischen Wirkens, nämlich an die Universität nach Lüttich zurückgekehrt. Um aber den inzwischen neuen Bahnhof „live“ zu erleben fuhren wir von Hergenrath aus mit der Bimmelbahn dorthin. Der Bahnhof wurde ja von dem bekannten, spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen und ist wirklich sehenswert. Von dort konnten wir gemeinsam zu den uns noch bekannten, alten Stadtvierteln rund um den Place St. Lambert wandeln und natürlich auch vorbei an unserer früheren Bude, der Rue du Jardin Botanique 25. Ich glaube, für Detlev war es eine schöne Erinnerung.
Den großen Urlaub im Sommer, Anfang August, verbrachten Elka und ich auf Einladung unseres Geschäftspartners Emil Christoph in Kroatien. Emil und seine Frau Bohumila besitzen dort seit einigen Jahren ein kleineres Boot, das im Hafen Belina auf der Insel Murter ankert. Wir buchten zur gleichen Zeit ein Zimmer im Hotel der „Marina“ und konnten dann gemeinsam die Ausflüge durch die sonnigen Buchten der adriatischen Küste Kroatiens erleben. Der Flug hin und zurück ging zum Flughafen Zadar, sodass wir auch noch eine kurze Stadtbesichtigung von Zadar erleben konnten.
Ich selbst hatte nochmal Gelegenheit, Ende August die Brauerei Bitburger in Bitburg zu besuchen, etwas, was ich seit meiner Studentenzeit nicht mehr getan hatte. Zu der Fahrt hatte mich die Siefer Bauernschaft eingeladen, die wir anlässlich des Bauernballs zu Karneval immer mit Produkten und Präsenten sponserten.
Ein für mich persönlich einschneidendes Ereignis war allerdings ab 5. September der Aufenthalt der Klinik Buchinger in Bad Pyrmont. Elka hatte mich überzeugt, dort eine Fastenwoche unter klinischer Kontrolle nach der Buchinger-Methode zu buchen, um einmal den Kick zu erhalten, mein Gewicht von damals 126 kg zu reduzieren und um meiner Gesundheit mehr Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Seit einigen Jahren war der Blutdruck in die Höhe gegangen und ich musste blutdrucksenkende Mittel nehmen. In der einen Fastenwoche hatte ich zwar nur 1,5 kg abgenommen, aber ich schaffte es in den drei Monaten danach, bis Weihnachten, insgesamt 16 kg abzunehmen und dies, indem ich dem Alkohol entsagte, weniger Essen zu mir nahm und mich mehr bewegte. In dieser Zeit habe ich begonnen, entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Firma zu gehen, zwar nicht jeden Tag, aber doch einige Male pro Woche. Jedenfalls war ich selbst stolz auf das Geleistete und dass es mir auch Dank Elkas Einflusses gelungen war, meiner eigenen Gesundheit neuen Auftrieb zu geben.
Auch Elka hatte sich wenige Tage nach meinem Aufenthalt in Bad Pyrmont zu einem Klinikaufenthalt entschlossen, sie wollte sich nach Jahren des Überlegens am Hallux Valgus des rechten Fußes operieren lassen. In den letzten beiden Jahren hatte sie mehr und mehr Schwierigkeiten gehabt und nun war wohl der Zeitpunkt der Entscheidung gekommen. Elka wurde von Dr. Fuss in der Praxis am Franziskuskrankenhaus operiert und die Operation verlief so günstig, dass Elka zu Weihnachten schon wieder zu neunzig Prozent genesen war. Es war ein notwendiger, aber auch sinnvoller Schritt.
Im Laufe des Jahres 2010 hatte ich selbst mit einer Tätigkeit begonnen, die ich in meiner Freizeit verrichtete und die ihren Ursprung schon im Jahr 2008 hatte. Damals wurde auf einer Bürgerversammlung in meinem Heimatdorf Hauset diskutiert, ob nicht eine Dorfchronik verfasst werden sollte. Im ersten Jahr fanden sich zwar ein halbes Dutzend interessierte Bürger zusammen, aber es kam in der Sache nicht recht voran. Deshalb war ich bemüht, zu einem Ergebnis zu kommen. Es gab verschiedene Treffen mit einem harten Kern an zur Mitarbeit interessierten Bürger und vor allen Dingen unternahm ich zahlreiche Besuche bei einem Schreiber, der als Verfasser in Frage kam, nämlich dem Eupener Journalisten Willy Timmermann.
Willy hatte schon fast druckreife Beiträge geschrieben, die ich in einem Gesamtkonzept zusammenfasste und dabei hatte ich auch die Unterstützung des Eupener Direktors des Staatsarchivs, Dr. Alfred Minke, erhalten. Willy Timmermann verstarb vor der Fertigstellung dieser Chronik im September 2010. Nun galt es, sein Werk sozusagen zu vollenden, eine Arbeit, die noch bis weit in das folgende Jahr hinein dauern sollte.
Weihnachten feierten wir erstmals seit Jahren im kleinen Kreis der Familie. Elka und ich hatten uns mit Josée und Siegfried darauf geeinigt, nicht alle Familienmitglieder mit Kindern und Kindeskindern einzuladen, da der Kreis einfach zu groß geworden wäre. Wir wollten uns nur noch auf die eigene Familie beschränken und darüber hinaus würde es wohl genügen, wenn die Geschwister sich auch ohne ihre ganzen Familien an einem Tag trafen, was wir dann auch Weihnachten 2010 zum ersten Mal bei uns in Hauset umsetzten.
Das Jahr 2011 - Heimatbuch Hauset
Für mich persönlich stand das Jahr 2011 ganz im Zeichen der Arbeit an der Hauseter Chronik, die mit der Unterstützung einer kleinen Gruppe von interessierten Helfern vorangebracht wurde. Auch ich konnte natürlich nur in unregelmäßigen Zeitabständen an dieser Chronik Arbeit einbringen, in der Hoffnung und Erwartung, dass wir später einen zweiten Band veröffentlichen sollten, in dem jene Beiträge veröffentlicht werden würden, an denen andere Autoren gearbeitet hatten. Das Ganze stand dann doch unter einem gewissen Zeitdruck, denn wir hatten in der Arbeitsgruppe vorgesehen, die Chronik zur 150. Jahresfeier der Pfarre Hauset, die am 22. September 2011 gefeiert werden sollte, zu veröffentlichen. Dies kam dann auch termingerecht zustande und die Begegnung der ganzen Gemeinde in der Hauseter Pfarrkirche, in Anwesenheit des Bischofs von Lüttich, Aloys Jousten, war dann auch eine würdige Feier für dieses Ereignis. Die Vorstellung der Chronik in der Hauseter Mehrzweckhalle fand auch großen Anklang bei allen Anwesenden, sicher an die 200 Gäste, sodass auch die Mitarbeiter, die sowohl die Witwe des Autors Willy Timmermann und der Herausgeber, als der ich selbst auftrat, zufrieden sein konnten.
Im Frühjahr hatten Elka und ich in 2011 keinen Kurzurlaub geplant, wir verbrachten lediglich einen Tag in Trier, eine Stadt so nah bei, die wir aber noch nie besucht hatten. Marlies und Herbert Dreuw hatten uns im März in ihr Apartment in Nieuwpoort an der belgischen Nordseeküste eingeladen, und so hatten wir doch etwas Abwechslung. Allerdings planten wir im Monat Mai gemeinsam mit Elkas Bruder Peter und seiner Frau Arlette eine Reise in die Heimatstadt der beiden Geschwister nach Görlitz einplanen und bei dieser Gelegenheit zunächst Dresden besuchen. So reisten wir im eigenen PKW frohgelaunt dorthin und waren von Dresden begeistert. Wir nutzen die Zeit, um kulturelle Sehenswürdigkeiten und kabarettistische Ereignisse zu erleben und setzten dies in Görlitz mit der gleichen Intensität fort. Elka und Peter weilten auf den Spuren ihrer Eltern und ihrer Vorfahren und versuchten natürlich auch, Orte der Erinnerung an ihre Kindheit wiederzufinden. Elkas Mutter war selbst die Tochter einer Schlesierin, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einen griechischen Offizier verliebt hatte, der damals, noch in der Kaiserzeit und der Zeit des ersten Weltkriegs, in Görlitz kaserniert war. Bis heute haben wir den Namen dieses Offiziers nicht gefunden, aber andere Vorfahren väterlicherseits, konnten wir in den Archiven ausfindig machen.
In Frühjahr stand eine größere Arbeit an unserem Haus an, nämlich die Abdichtung unseres Dachspeichergeschosses, um dieses energiesparend zu gestalten. Schon seit Jahren hatte ich davon geträumt, denn der Speicher war eigentlich seit dem Bau des Hauses in 1980 nie ganz fertig geworden. Auch erneuerten wir alle 18 Fenster an unserem Haus, entsprechend den heutigen Energievorschriften für Neubauten und erhielten auch hierfür einen kleinen Steuervorteil in unserer jährlichen Steuererklärung.
Das größte private Event war jedoch die Geburtstagsfeier zu Elkas 60. Geburtstag. Dieser wurde in zwei Etappen gefeiert. Zunächst war es Elkas Wunsch gewesen, mit allen Kindern und Enkelkindern nach St. Peter-Ording für ein langes Wochenende zu fahren und dort an der Nordsee einige vergnügliche Tage im Kreise der Familie zu erleben.
Alle konnten es sich auch so einrichten, sodass wir in diesem Jahr Elkas runden Geburtstag in der bekannten „Sansibar“ feierten, in der Hütte auf Stelzen hoch über den Fluten der Nordsee. Das Wetter war nicht besser, als wir es zu Elkas Geburtstag gewohnt waren, denn auch zu Hause hatte es ja sehr oft geregnet. Trotzdem gab es auch sonnige Abschnitte, die wir mit Kindern und Enkelkindern nutzten, um sie am Strand zu verbringen.
Kaum zurück, galt es, die Feier mit Elkas Freunden und der ganzen Familie bei uns zu Hause nachzuholen. Hierfür hatte sich Elka dieses Mal das Gut Hebscheid ausgesucht, jener alten Wehranlage auf der Hebscheider Heide, dort wo im Mittelalter die Herzogtümer Jülich und Kornelimünster sowie das Herzogtum Limburg zusammenstießen. Es liegt ziemlich genau am Autobahnzollamt Lichtenbusch. An die 80 Gäste waren anwesend und Elka hatte den Catering Service bei Frau Schlag von der Via organisiert, die dort auf dem Gut ansässig ist. Es war ein hervorragendes Buffet und der Alkohol floss ebenfalls in Strömen. Neben der Familie waren auch alle Mitarbeiter unserer Firma eingeladen sowie auch Freundinnen und Freunde von Elka aus vergangener und gegenwärtiger Zeit. Fürwahr hatte sich Elka dieses Fest verdient, viele Bilder der Erinnerung bleiben uns von den schönen Stunden erhalten.
Noch am 27. Juli feierten wir auf unserer Terrasse den 92. Geburtstag von Eva, Elkas Mama, die nun schon seit sechs Jahren im Seniorenheim „Haus Anna“ in der Franzstraße untergebracht war. Ihr ging es den Umständen entsprechend gut, leider hört sie nur sehr schlecht, sodass sie nicht mehr engagiert an den Gesprächen teilnehmen konnte.
Wiederum im August hatten uns Emil und Bohumila gebeten, erneut eine Woche mit ihnen in Kroatien zu verbringen. Elka und ich kamen diesem Wunsch sehr gerne nach, zum einen brauchten wir Erholung, zum anderen war aber auch der Flug nach Zadar keine großartige Sache. So konnten wir genau wie im letzten Jahr mit Emils Boot die Insel Murter und die anliegenden Buchten erkunden und die eigentlich garantierte, vorhandene Sonne genießen. Gut erholt kehrten wir deshalb nach Hause zurück. Für mich war deshalb noch etwas Stress entstanden, weil ich gerade in dieser Woche die Hauseter Chronik druckreif abliefern musste. Dies gelang auch Dank der großartigen Unterstützung meiner Graphikerin Tina Nordhausen, die mit mir über PC täglich in Verbindung stand und alles in die richtigen Wege leitete.
Im September waren wir zu Gast auf der Hochzeit von Thomas Ledwon, dem Sohn von Peter und Arlette und seiner Tiene. Noch vor dem Jahreswechsel, genau am 22. November, unterzog ich mich im Luisenhospital einer Operation, die Gallenblase musste entfernt werden. In den vergangenen sechs Monaten hatte ich zweimal nachts Koliken bekommen, die dann zwar wieder weggingen, aber der Arzt belehrte mich eines Besseren. Die Gallenblase war entzündet, die Gallensteine waren nicht mehr anderweitig zu entfernen, die Blase musste raus. Nach einigen Tagen Überlegung entschied ich mich zu dem Schritt und habe diese Operation auch gut und ohne Folgewirkungen überstanden.
Elka begleitete mich im Oktober noch einmal zum Firmenevent von Emil und Bohumila in Znojmo, Bei dieser Gelegenheit besuchten wir auch noch einmal Karlsbad.
Dann nahte in Riesenschritten das Jahresende, welches wir vergnügt im Kreise unserer Familie verbrachten, sowohl zu Weihnachten als auch zu Silvester. Dieses Jahr Silvester feierten wir noch einmal bei uns zu Hause und hatten hierzu die netten Freunde eingeladen, die uns auch ansonsten das ganze Jahr fröhlich, hilfsbereit und positiv begleiten, Herbert und Heidi Koch, Anneliese und Josef Müllejans, Edeltraud und Hans Jürgen Sobiech sowie unsere Nachbarn Joachim („Jochen“) und Eva Steinrücke.
Schon lange vor Jahresbeginn 2012 hatten Elka und ich eine Einladung erhalten nach Odessa, wo unser Geschäftspartner aus der Ukraine, Rudolf Geller, sein Zuhause hatte, unabhängig davon dass das Zentrum seiner Geschäftstätigkeit in Kiew lag. Rudolf war ein ukrainischer Jude, der auch zwischen Odessa und Israel hin und her pendelte und er feierte seinen 60. Geburtstag am 9. Februar 2012. Ich hatte ihn schon vor etwas mehr als zehn Jahren auf der Düsseldorfer Messe kennengelernt und seine Firma entwickelte sich inzwischen zu einem unserer größten Kunden. Von seiner ersten Frau Alida Geller hatte er sich scheiden lassen, sie lebte jetzt in Israel und war unsere Vertreterin in diesem Land. Seine jetzige Frau Natascha war wesentlich jünger, konnte aber wohl Rudolf die Ruhe und Geborgenheit geben, die er eigentlich brauchte. Für Elka und mich war es wirklich eine private Reise, über Geschäftliches wurde nicht gesprochen. Odessa war in dieser Zeit sehr kalt, minus 22 Grad, das Meer und der Hafen waren zugefroren. Es war für uns eine erlebnisreiche Kurzreise von fünf Tagen, es wurde gründlich gefeiert und wir hatten auch Zeit, einige Sehenswürdigkeiten dieser Stadt am Schwarzen Meer kennenzulernen.
Kaum zu Hause zurück wurde bei uns auf dem Dach noch eine Photovoltaikanlage installiert, wir hatten uns letztes Jahr dazu entschlossen, denn es gab noch bis April Zuschüsse für den Bau solcher Anlagen. So gerade vor Ende der Förderung konnten wir die Anlage dann noch im März in Betrieb nehmen. In Belgien funktioniert dies so, dass der gewonnene Strom direkt in das Netz eingespeist wird und der Haushaltszähler rückwärts läuft. Dies gibt einem insofern ein gutes Gefühl, als man doch täglich sieht, wie es um den Verbrauch an Strom steht und das rote oder grüne Lämpchen an der Wechselstromanlage zeigt dies auch noch optisch an.
Zum ersten Juni 2012 feierte auch unser Zulieferer und Lohnabfüller Jean Pierre Gehlen seinen 60. Geburtstag mit einer Feier in seinem Betrieb in Eynatten, Gewerbegebiet Rovert. Er hatte dort 2007 eine eigene Halle errichtet, die er dann schrittweise selbst fertiggestellt hatte und war jetzt, was die Abfüllung der Produkte betraf, sehr gut ausgestattet. Sein Sohn Marc war mit im Geschäft eingestiegen und Jean Pierre stellte einen Antrag auf Frührente, auch wenn er natürlich das ganze weiter managte.
In diesem Monat Juni, die Schulferien hatten gerade begonnen, wagten Elka und ich noch ein weiteres Experiment, nämlich den ersten Urlaub alleine mit unseren Enkeln Finley und Emilian. Wir wohnten in dem Hotel Oostende in Ostende für eine gute Woche und hatten bei schönem Wetter doch recht viel Freude mit den beiden. Es war gerade wieder die Vorrunde der Fußballweltmeisterschaft, sodass ich auch hin und wieder fernsehen musste. Mit den beiden Enkeln hielten wir uns aber nicht nur am Strand auf, wir machten auch einige kleinere Ausflüge zu den Kinderattraktionen der Gegend, Sealife in Blankenberge oder die Sandburgen dort selbst. Kurz nach der Rückkehr feierten wir auch Elkas Geburtstag.
Josée feierte wenige Tage später, Anfang Juli, ihren 70. Geburtstag, wobei Siegfried den seinen nachholte, denn er hatte im vergangenen Jahr die 70 Jahre erreicht, konnte damals allerdings nicht feiern, da er mit einer Blasenoperation im Krankenhaus lag. Dies wurde eine langwierige Sache, aber inzwischen hatte er sich nicht nur gut erholt, sondern auch zu alter Frische und Lebensfreude zurückgefunden. Neben den Familien hatten die beiden im Restaurant „Alt Keris“ in Kelmis auch einige Freunde aus früheren Zeiten eingeladen, sodass es ein schönes und gelungenes Fest wurde.
Ebenfalls im Juli fuhren Elka und ich zum dritten Mal in Folge zu einem Kurzurlaub nach Kroatien, diesmal zusammen mit Josef und Anneliese, und zwar erneut auf Einladung von Emil und Bohumila. Wir gingen sozusagen „wulfen“, wie es der Bundespräsident auch immer tat. Emil hatte einen etwas größeren Katamaran gemietet in einem Hafen nördlich von Sibenik.
Kapitän war ein Freund von ihm aus Znojmo, der uns während fünf Tagen sicher durch die Inselwelt der adriatischen Küste Kroatiens schipperte.
Wir steuerten die vielen Inseln an bis hinunter nach Korcula, wo Marco Polo geboren wurde, erinnern kann ich mich noch an Hvar und Vis. Wir besuchten auch einige der Städte entlang der Küste, insbesondere Sibenik. Dass die Fußballweltmeisterschaft noch andauerte, merkten wir nur am Rande, wenn wir an Land gingen. Ansonsten badeten wir in dem sehr klaren Wasser des Meeres und genossen die Sonne an Deck des Katamarans. Nur einmal, auf Rückfahrt von einem Inseltörn, hatten wir eine raue See, aber ansonsten war es eine ruhige und entspannte Reise, eng zwar, aber alle großherzig im Umgang miteinander.
Ende Juli gab es noch ein anderes wichtiges Datum neben dem 93. Geburtstag meiner Schwiegermutter. Zum 31. Juli 2012 waren nämlich alle Darlehen der Janssen Immobilien GbR getilgt, womit das gesamte Betriebsgelände und die Gebäude schuldenfrei waren. Im Laufe von zwölf Jahren hatten wir die Darlehen problemlos bedienen können, so dass wir jetzt alle erleichtert waren. Die Immobilien GbR gehört zu je 27,5% Elka und mir sowie zu je 15% den Söhnen Ulrich, Reinhard und Erik.
Im Herbst wurde bei uns noch der Hof gepflastert, die vierte große Arbeit an unserem Haus nach dem Dachboden, den Fenstern und der Photovoltaikanlage. Somit hatten Elka und ich nach über dreißig Jahren Haus und Anwesen doch gründlich modernisiert. Elka und ich dachten daran, mit den Kindern die Erbfolge zu besprechen. Hiermit begannen wir dann auch im Herbst. Nach gründlicher Überlegung und Aussprache wollten Ulrich und Antje unser Haus in der Flög erwerben, weshalb ich versuchte, eine entsprechende Schenkungsregelung vorzubereiten, die dann zu Beginn des Jahres 2013, genau am 1. Februar, vor Notar Lilien in Eupen zustande kam.
So wie mit diesem Erbfolgeakt war ich auch das ganze Jahr beschäftigt gewesen mit der Vorbereitung meiner Lebensläufe in den verschiedenen Rentensystemen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Ich hatte damit schon im Sommer 2011 begonnen; in Deutschland war es wohl insgesamt am einfachsten, weil ich mich hier schon vorher bemüht hatte, einen lückenlosen Rentenverlauf zusammenzustellen. In Belgien lief der Antrag auch recht problemlos, allerdings kamen die Bescheide zum Teil nach Rentenbeginn, da ich hier sowohl als Arbeitnehmer als auch als Freiberufler gearbeitet hatte. In den Niederlanden musste ich noch eine „burgerservicenummer“ beantragen, aber die Bescheide kamen noch vor allen anderen. Während meine Pensionierung in Belgien und den Niederlanden im November begann, war dies in Deutschland einen Monat später, nämlich zum 1. Dezember. Auch eine Lebensversicherung wurde fällig und versüßte finanziell den Rentenbeginn, ebenso wie die Betriebsrente als Geschäftsführer, die im Dezember einsetzte.
Meinen 65. Geburtstag konnte ich also in der Gewissheit feiern, meine Altersvorsorge in trockenen Tüchern zu haben. Zur Feier hatte ich auf Gut Hebscheid eingeladen und hierzu sowohl die Familie als auch einige Freunde, aber vor allen Dingen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einige Geschäftspartner eingeladen. Elka war genau einen Monat vorher an ihrem linken Fuß operiert worden. Nachdem die erste Operation vor zwei Jahren so erfolgreich verlaufen war, hatte sie diesmal weniger Sorge, sich für die Operation zu entscheiden. Die Operation verlief genau so erfolgreich wie vor zwei Jahren, sodass sie auch diesmal zu Weihnachten schon wieder ganz gut „zu Fuß“ war.
Schon das ganze Jahr über beschäftigte ich mich mit der Herausgabe des zweiten Bandes unserer Hauseter Chronik. Sofort nach Erscheinen des ersten Bandes hatte ich noch im vergangenen Jahr mit der Arbeit begonnen und trug nun die verschiedenen Beiträge zusammen. Hierzu hatte vor allen Dingen Leo Wintgens aus Montzen geschrieben. Der Professor für Linguistik und Leiter des Sprachzentrums Obelit verfasste als erstes einen Beitrag über die Hauseter Erzgruben. Er schrieb aber auch eine Hommage an Hermann Scheiff (†), dem Hauseter Maler, der für Leo Wintgens gelegentlich auch dessen Bücher und Veröffentlichungen mit Zeichnungen verschönert hatte. Eine dritte Hommage galt einem Sponsor von Leo Wintgens, nämlich Gert Noël.
Gert Noël war ein bekannter Hauseter Industrieller gewesen, der Gründer des Unternehmens NMC (Raeren). Mein Schwager Hermann Heitmann, Dr. Ing., steuerte ebenfalls einige Kapitel bei, so zum Beispiel über die Hauseter Mühlen entlang der Göhl, über die Landwirtschaft und über die frühere Hauseter Burg. Ich selbst hatte viele Hauseter Familienchroniken zusammengestellt, wobei mir auch zahlreiche Autoren und Verfasser eigener Chroniken halfen. Es war aber trotzdem eine umfangreiche Arbeit, da sie auch mit vielen Besuchen und Gesprächen verbunden war, die alle in meiner Freizeit stattfinden mussten.
Auch diesmal wurde das Buch jedoch noch rechtzeitig fertiggestellt, es umfasste diesmal 500 Seiten und war noch wesentlich umfangreicher als das erste. Die Präsentation mit einer Diashow am 14. Dezember in der Mehrzweckhalle in Hauset war ein guter Erfolg, sodass man auch einen herzlichen Lohn erntete für die viele Arbeit.
Am 1. Dezember hatte ich ein Treffen meiner Schulfreunde aus Hauseter Zeit organisiert, die als Jahrgang 1947 gemeinsam das erste Schuljahr besucht hatten. Hierzu gehörten Edgar Janssen, der Besitzer eines traditionsreichen Brennstoffhandels, Karl Heinz Hoven, mit dem ich auch einige gemeinsame Berufsjahre verbracht hatte, Bernd Kockartz, der Bäckerei-Besitzer aus Hauset mit Filialbetrieben im Eupener Land und mit dem Café Van den Daele in Aachen, Engelbert Güsting, ein erfolgreicher Vertriebsmanager bei Schumag in Schleckheim, Francis Didden, der Sohn eines Landwirts, der schon früh aus Hauset weggezogen war, den ich aber in Oupeye bei Lüttich aufgespürt hatte, sowie von den Mädels Marlene Emonts, heute verheiratete Delhaes, die in Eupen wohnt. In der „Auberge Zur Geul“ erlebten wir alle einen vergnügten Abend bei vorzüglichem Menü und unterhaltsamer Diashow, und versprachen uns gegenseitig, dies sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
Nach der Diapräsentation des zweiten Heimatbuchs gab es noch die Weihnachtsfeier unseres Betriebs, die wir im Restaurant „Hangeweiher“ abhielten. Einige Tage später, am 18. Dezember, hatte uns
noch Margot Schaffrath zur Feier ihres 60. Geburtstag auf Gut Entenpfuhl eingeladen. Margot war eine Freundin von uns aus der gemeinsamen Schulzeit ihrer Töchter und unserer Söhne in Hauset. Ihr
Mann, Inhaber von Elektro Fatzaun in Aachen, war beruflich allerdings stets in Aachen eingespannt, sodass die Familie bald nach Aachen gezogen war.
Das Weihnachtsfest (2012) im Kreise der Familie und mit meinen Geschwistern sowie die Silvesternacht bei Herbert und Heidi in Sief waren dann wieder die gelungenen festlichen Ereignisse zum Ausklang des Jahres.
Offiziell war ich nun aus dem Unternehmen das ich fünfzehn Jahre zuvor gegründet hatte ausgeschieden. Die nächsten Jahre wollte ich zu einem Ausklang auf Raten nutzen. Diese Jahre schildere ich nun in verkürzter Form in einem letzten Kapitel.
Weltweite Turbulenzen
Auch diese sechs Jahre vor meinem Eintritt in das Rentenalter, waren weltpolitisch wieder sehr abwechslungsreich. 2007 war ein eher ruhiges Jahr, nicht so aber beim Wetter. Der Sturm Kyrill fegte über Deutschland hinweg und hinterließ Schneisen der Verwüstung vor allem auch in der Forstwirtschaft. Der Winter war einer der wärmsten und so auch das Frühjahr mit Temperaturen zwischen 30, ja sogar 40 Grad (Wien). Dies führte zu einem Knick in den Wachstumsraten des BIP.
Euroland wurde um Slowenien erweitert, in 2008 folgten noch Zypern (CY) und Malta (MT). In Frankreich wurde Sarkozy Präsident der Republik.
Das Jahr 2008 war das Jahr der Olympischen Spiele im Reich der Mitte, in Peking. Putin nutzte die Gelegenheit zum Einmarsch in Südossetien und Abchasien, allerdings gab der zwielichtige Präsident Georgiens, Saakaschwili ihm hierzu einen Anlass, der sich teuer rächen sollte. Russland hat bis heute Truppen in dem Land, sowie in der Republik Moldau und in Armenien.
Im September 2008 geriet die amerikanische Bank Lehman Brothers in Insolvenz und löste damit die weltweite Finanzkrise aus. Somit erntete Barack Obama, der im November zum ersten afro-amerikanischen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, ein sehr schweres Erbe. Trotzdem setzten viele Menschen große Hoffnungen in ihn. Er konnte sich jedoch nur selten durchsetzen, denn es braute sich in den USA etwas zusammen was Jahre später in die aus meiner Sicht Katastrophe führen würde: die Republikaner begannen eine Obstruktionspolitik bis hin zu Hasskampagnen durch ihre Anhänger, auch der Kongress war nicht gerade zimperlich. Insofern war es Obama nicht möglich, viele seiner Vorhaben zu verwirklichen. Er wurde trotzdem in 2012 wiedergewählt. Für unsere Geschäfte waren die Jahre in den USA allerdings nicht erfolgreich. Eine gewisse Liberalität im Handel ging schon damals verloren.
Hatten wir in 2008 noch die Geschäftsentwicklung stabil halten können, so zeigte in 2009 das Wachstum der Wirtschaft in Deutschland erstmals ein Minus von 5,6%. Es war der Finanzkrise geschuldet. Auch wir hatten den Negativtrend durch Kurzarbeit abgefedert, der Umsatz war um mehr als 10% zurückgegangen.
Der Euroraum wurde um ein Land ausgedehnt: die Slowakei führte die europäische Währung ein.
Zur Erinnerung: in diesem Jahr stürzte das Kölner Stadtarchiv ein, Michael Jackson verstarb und in Dubai wurde das höchste Gebäude der Welt, das Burj Khalifa mit über 828 m eingeweiht. Bei den Wahlen zum Parlament der deutschsprachigen Gemeinschaft in 2009 trat erstmals die Bürgerliste ProDG in Erscheinung und erhielt 17% der Stimmen. Die Sozialistische Partei (PS) von Karl Heinz Lambertz bildete mit ihr und der PFF eine Koalition.
Katastrophen gab es in 2010 allerdings genügend. Dies waren vor allem das Erdbeben in Haiti, Brände in Russland und Griechenland, das Hochwasser in anderen mediterranen Gebieten, aber vor allen Dingen das Hochwasser durch den Monsunregen in Pakistan. Einige Wochen vorher hatte ich noch fünf Städte in Pakistan besucht, auch Multan, eine Stadt die besonders vom Hochwasser betroffen war. Auch diese Katastrophe belastete also unsere Geschäfte.
In 2010 wurde Spanien Fußballweltmeister, Deutschland erneut Dritter. Christian Wulf wurde zum Bundespräsident gewählt und Lena Meyer-Landrut gewann der European Song Contest mit dem Schlager Satellite. In Duisburg kam es zum tragischen Tod von 21 Menschen auf der Love Parade.
Während unsere Firma sich gerade langsam erholte von dem Schock der Finanzkrise, gab es für Experten erste Anzeichen für die Eurokrise, ausgelöst durch die Schuldenkrise in Griechenland, aber auch als Folge der Finanzkrise in anderen Ländern: Irland, Spanien, Italien, Zypern. In Belgien hatte es nach den Wahlen in 2010 fast zwei Jahre gedauert, bevor im Dezember 2011 eine Regierung, die von Elio di Rupo, gebildet werden konnte. Die NVA war stärkste Kraft geworden, nahm allerdings nicht an der Regierung teil.
Das Jahr 2011 gab den Startschuss für den sogenannten arabischen Frühling, eine Revolte die von der Jugend in vielen arabischen Ländern ausging und die sich gegen die herrschende Klasse und die Armut und Unfreiheit richtete. Begonnen hatte alles in Tunesien Ende Dezember 2010 und Präsident Ben Ali wurde auch abgesetzt. Das gleiche Schicksal ereilte 2011 in Ägypten Hosni Mubarak und in Libyen Muammar Al-Gaddafi. In Marokko, Jordanien und Kuwait führte diese Revolte zu Regierungsumbildungen. Vor allen Dingen aber Syrien wollte sich zu einer Demokratie wandeln, was aber zu einem ausgewachsenen Krieg führte, der bis heute andauert. Das Regime von Assad ging brutal gegen die eigene Bevölkerung vor, hatte dann aber mehr und mehr gegen Terrorgruppen zu kämpfen, insbesondere dem ISIS (ISIL) oder Daesh und der Al-Nusra-Front. Tunesien kam vielleicht noch glimpflich aus dieser Wende, in Ägypten erhielt die Muslimbrüderschaft bei den Wahlen allerdings eine Mehrheit. Sie wurden dann ihrerseits wieder durch die Armee vertrieben und teilweise brutal niedergeschlagen. In Libyen lieferten sich auch mehrere Gruppen undurchsichtige Schlachten, der Westen in Gestalt der USA, Frankreichs und Großbritanniens unterstützten, erneut ohne UN-Mandat, einige Rebellengruppen bei der Absetzung von Gaddafi, dessen langjährige Diktatur damit zu Ende ging.
Als erstes baltisches Land übernahm Estland den Euro.
Das Jahr 2011 war auch das Jahr der Atomreaktor-Katastrophe in Fukushima infolge eines Erdbebens und des folgenden Tsunami. Sie führte in Deutschland zur sogenannten Energiewende, dem Abschalten von Atomstrom. Erwähnen muss man noch das Massaker an Jugendlichen in der Nähe von Oslo auf der Insel Utǿya durch einen rechtsradikalen Fanatiker, nämlich Anders Breivik. Das war auch deshalb besonders schrecklich, weil man dies in Norwegen nicht erwartet hätte. Offensichtlich macht sich allerdings der Rechtsradikalismus überall auf der Welt breit.
Osama Bin Laden wurde in Pakistan von einem Kommando der US Armee ohne Gerichtsverfahren ausfindig gemacht und erschossen.
Schon in 2011 aber auch in 2012 setzte sich die Euro Krise fort und es gab mehrere Hilfspakete nicht nur für Griechenland, sondern auch für Spanien, Irland, Portugal und Zypern. Der Euro blieb seltsamerweise ziemlich stabil, aber das ganze hatte doch Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung. Nur langsam konnte sich die Firma von der Finanzkrise erholen. Allerdings entstanden im Zuge dieser Euro-Krise in vielen Ländern populistische, anti-europäische Parteien, oder sie entwickelten sich zu solchen. Dies war der Fall in Deutschland, in Griechenland, in Spanien, in den Niederlanden, oder in Italien, ja selbst in Finnland und Schweden.
Im Sommer 2012 fand die Olympiade in London statt. Es war alles in allem ein gelungenes Fest. Immer mehr westliche Länder möchten jedoch nicht mehr die Auflagen des IOC für die Durchführung einer Olympiade erfüllen, zum Teil gibt es erhebliche Vorbehalte der Bevölkerung gegen die Milliarden-Ausgaben für derartige Veranstaltungen. Deshalb zogen Garmisch-Partenkirchen oder auch Hamburg ihre Bewerbungen zurück (hier hatte wohl die Elbphilharmonie schon genug gekostet). Bundespräsident Wulf musste nach kurzer Amtszeit zurücktreten, Joachim Gauck wurde zum neuen Staatsoberhaupt gewählt.